Chinesischer Unternehmer, vernetzt die Volksrepublik China.
Die Firma „AsiaInfo“, die Edward Tian 1993 gemeinsam mit seinem Landsmann James Ding in Dallas gegründet hatte, beschäftigte sich zunächst mit der Übersetzung chinesischer Nachrichten ins Englische, um sie dann im Internet zu veröffentlichen. Bald entwickelte sich daraus ein Unternehmen für Internet-Software und Systemintegration, das 1995 von einer amerikanischen Firma den Auftrag erhielt, die „Beijing Telecom“ beim Aufbau einer Internetinfrastruktur zu helfen. Edward Tian war 1987 in die USA gekommen, um an der Univeriaät Texas seinen Doktor zu machen. Er wurde im Juli 1963 als Sohn zweier in der Sowjetunion ausgebildeter Wissenschaftler in China geboren. Während der Kulturrevolution schickte man seine Eltern zur Umerziehung aufs Land, und er wuchs bei seiner Großmutter auf. Es heißt, daß von den Roten Garden auch die Bücher seiner Großmutter vernichtet wurden und dies für ihn eine Zeit des Hungers, nicht nur nach Essen, sondern auch nach Information war. Er studierte Biologie in Beijing und wurde von einem Austauschprofessor dazu ermutigt, seinen Doktortitel in den USA zu erlangen. Inzwischen ist Tian der Chef des chinesischen Staatsunternehmens „China Netcom“. Diese Firma wurde von der chinesischen Akademie der Wissenschaften, dem Ministerium für Eisenbahn, der staatlichen Verwaltung für Radio, Film und Fernsehen und der Shanghaier Stadtregierung gegründet, um ein Breitbandkabelnetz zu errichten. Edward Tian erhielt die Möglichkeit, das Unternehmen nach amerikanischen Maßstäben zu führen, daß heißt den Führungskräften zum Beispiel Firmenbeteiligungen anbieten zu können. So war es ihm möglich, Personal von Unternehmen wie Microsoft oder McKinsey zu rekrutieren. Tiangs Arbeit ist bislang erfolgreich: „China Netcom“ hat inzwischen über 9000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und bietet damit eines der schnellsten Netze der Welt an. Das amerikanische Wirtschaftsmagazin „Red Herring“ zählte Edward Tian im Jahr 2000 zu den „Top Ten Entrepreneurs“. Er selbst hat auch ein persönliches Interesse am Ausbau des Internets in China. Seine Frau und seine Tochter leben noch immer in San Franzisko und Tian sähe es gern, wenn seine Mutter das Aufwachsen ihrer Enkelin via Internet verfolgen könnte.